Am 25. Mai ermöglichte uns unsere Klassenvorständin, Prof. Kneifel, den Besuch einer Zeitzeugin des 2. Weltkrieges. Lucia Heilman ist geborene Jüdin und wuchs zusammen mit ihrer Mutter in Wien auf, ging dort in die Schule, spielte mit Freunden und erledigte oft Einkäufe für ihre Mutter. Den Einzug Hitlers erlebte die damals 9-Jährige unter anderem durch ihren Verstoß aus der Schulgemeinschaft wie auch durch die plötzliche Wesensveränderung der Verkäufer, die auf einmal Juden nichts mehr verkaufen wollten. Mit dem zunehmenden Antisemitismus wurde das Leben für die jüdische Familie immer gefährlicher, denn mit der Zeit begannen die Deportationen jüdischer Mitmenschen in die Konzentrationslager, wo, wie sie wussten, der sichere Tod auf sie wartete. Das Schicksal Dr. Heilmans und ihrer Mutter nahm eine Wendung als Reinhold, ein Freund ihres Vaters, beschloss die beiden Frauen in seiner Werkstatt mit Hilfe eines Verschlages zu verstecken. Dort mussten sie bis zur Zerbombung des Hauses ausharren. Nach einem weiteren Jahr in einem dunklen Kellerversteck wurden sie schließlich durch das Kriegsende befreit.
Ihre Geschichte bewegte die ganze Klasse und zeigte uns wie wichtig es ist Missstände dieser Zeit in Erinnerung zu bewahren um die Zukunft gewissenhafter gestalten zu können.